FDPNeustart

Woran die FDP jetzt arbeiten sollte

Konstantin Kuhle (Bildquelle: Philipp Wehrend)Konstantin Kuhle fordert den "Sommer des Nachdenkens" (Bildquelle: Philipp Wehrend)
08.08.2014

Wie geht es weiter mit der FDP? JuLi-Chef Konstantin Kuhle fordert in einem Gastbeitrag für "The European" den Sommer des Nachdenkens. Er schreibt über die FDP im Wandel und ist überzeugt: Die Partei sollte keine vorschnellen Entscheidungen treffen, sondern sich sammeln. Die Sommerpause 2014 sei die erste Gelegenheit, inne zu halten und über die zukünftigen Herausforderungen für eine liberale Partei nachzudenken.

"Dass diese 'neue FDP' nicht über Nacht aus dem Hut gezaubert wird, liegt an den eingefahrenen Denk- und Kommunikationsmustern der letzten Jahre. Nur wenn diese sich ändern, wird der Neuanfang Früchte tragen. Dafür tragen aber nicht nur die Führungspersönlichkeiten der Partei, sondern jedes Mitglied Verantwortung", mahnt Kuhle.

Seiner Ansicht nach muss die FDP wieder lernen, ein gesundes Verhältnis zu ihrem Spitzenpersonal zu entwickeln: "Einem Christian Lindner ist als Parteivorsitzenden nicht geholfen, wenn man ihn innerhalb weniger Monate im Amt verbrennt." Für den Dauerlauf bis 2017 brauche es auch Geduld und die Fähigkeit zu "konstruktiver Kritik statt zerstörerischer Feindseligkeit."

Frage der Haltung gegenüber dem eigenen Programm

Kuhle empfiehlt seiner Partei zudem, sich auch sich für Koalitionspartner jenseits der Union zu öffnen.  Es lohne sich, über den schwarz-gelben Tellerrand hinaus nach Lösungen zu suchen.  Er ist überzeugt: "Für Gespräche mit allen demokratischen Parteien offen zu sein, ist eine Frage des Selbstschutzes vor Vereinnahmung durch einen Partner.

Es ist aber auch eine Frage der Haltung gegenüber dem eigenen Programm." Kuhle findet auch, dass  die FDP sich wieder auf die Fahne schreiben muss,  Lösungen für die Probleme des täglichen Lebens zu finden: "Statt verbohrter Dogmen braucht es Antworten für jede Einkommensklasse, die sich an den individuellen Chancen für den Einzelnen bemessen."

Wer überzeugen will, muss sich möglicherweise selbst verändern

Der Vorsitzende der Jungen Liberalen kommt zu dem Schluss: "Die FDP hat in den nächsten Monaten und Jahren viel vor – dass sie sich Zeit für den Prozess der Neuaufstellung nimmt, macht sie zu einem spannenden Verein für jeden Liberalen. Man sollte sich allerdings keiner Illusion hingeben: Wer als Liberaler überzeugen will, muss sich möglicherweise selbst verändern."

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button