FDPDas aktuelle Interview

Wir sagen ja zu Europa

Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf Lambsdorff über die Situation der FDP, Europa und die bevorstehende Europawahl.
20.05.2014

Der Spitzenkandidat der FDP für die Europawahl, Alexander Graf Lambsdorff, spricht im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die Situation der FDP, Europa und die bevorstehende Europawahl.  Er stellt klar: „Wir sagen ja zu Europa, weil es Frieden und Wohlstand sichert.“ Populismus  à la AfD und CSU erteilt er eine Absage: „Für mich zählt nicht die schnelle Schlagzeile, sondern seriöse Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit.“

„Wir konzentrieren uns auf unsere Inhalte, vor allem die marktwirtschaftliche Stabilisierung des Euro. Die AfD will den Euro sprengen, alle, wirklich alle in der Wirtschaft sagen, dass das hochgefährlicher Unsinn ist“, so Alexander Graf Lambsdorff. "Für Deutschland ist es schlecht, wenn solche Populisten im Europäischen Parlament sitzen.“

Von dieser Kritik nimmt er auch die CSU nicht aus: „Was da teilweise aus Bayern kommt, ist doch widerlich. Das gilt erst recht für die AfD. Im Grunde sind beide im Wettlauf darum, die ausländerfeindlichste Parole zu dreschen, die gerade noch gerichtsfest ist“ übt der Liberale heftige Kritik. Er räumt ein, dass es bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa Probleme gebe. „Etwa in Köln, Duisburg oder Dortmund“. Aber man müsse den Kommunen helfen und dürfe sie nicht alleinlassen. „Aber deswegen gleich alle Bulgaren und Rumänen zu Kriminellen zu erklären, passt nicht zu einer freiheitlichen Republik“ stellt er klar.

Welches Europa sich die Liberalen hingegen vorstellen, fasst Lambsdorff so zusammen: „Wir wollen den Erfolg der Europäischen Union und wir wollen auch die Euro-Zone zusammenhalten. Aber wir wollen auch den Druck auf die Krisenländer aufrechterhalten. Wir wollen mehr Europa, wo dies einen konkreten Nutzen für den Bürger hat. Weniger Europa wollen wir bei Regulierungen, die den Alltag der Menschen betreffen: Glühbirnen-Verbot, Duschkopf-Regulierung, etc. Diesen Kleinkram muss Europa nicht regeln, die Menschen fühlen sich bevormundet."

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