FDPFlüchtlingspolitik

Wir brauchen jetzt pragmatische Lösungen

Christian LindnerChristian Lindner fordert neue Strategien bei der Flüchtlingshilfe
06.10.2015

Der Stau im Asylsystem wächst: Inzwischen stapeln sich fast 300.000 unbearbeitete Anträge bei den deutschen Behörden. Mit der Gründung einer Task Force will die Regierung etwas dagegen unternehmen. Damit greife sie viel zu kurz, kritisierte Christian Lindner. Im Gespräch mit der "Passauer Neuen Presse" verwies der FDP-Chef auf die teils unerträglichen Wartezeiten für Asylsuchende und forderte nach einer Sicherheitsprüfung eine pauschale Anerkennung für alle Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Eritrea, die bereits einen Asylantrag gestellt haben.

Denn: Die Chance auf einen erfolgreichen Ausgang des Asylverfahrens liege für Menschen aus diesen Ländern sowieso bei fast 100 Prozent, gab Lindner zu bedenken. Für ihn ist es an der Zeit, entsprechende Reformen im Asylsystem voranzutreiben. "Wir brauchen jetzt pragmatische Lösungen", unterstrich der Freidemokrat. Um im zuständigen Bundesamt schneller die personelle Schlagkraft hochzufahren, schlug er beispielsweise vor, pensionierte Beamte auf freiwilliger Basis einzusetzen.

Außerdem dürfe bei der Einstufung der Westbalkan-Staaten als sichere Herkunftsländer keine Zeit verloren werden. "Hier muss die Regierung umgehend handeln. Nur so lässt sich der massive Zustrom aus diesen Ländern stoppen", verdeutlichte Lindner.

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