FDPEuropa in der Krise

Wir brauchen eine Gesamtstrategie

Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf Lambsdorff sprach über die europäischen Krisen
03.12.2015

Der Vizepräsident des Europäischen Parlamentes, Alexander Graf Lambsdorff, hat vor einem Scheitern des europäischen Einigungsprojektes gewarnt. Auf einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) zusammen mit dem "Hamburger Abendblatt" zum Thema "Europa in der Krise" bezeichnete er den neuen Nationalismus in Europa als "ernste Gefahr für das Einigungsprojekt". Dem müssten alle entgegentreten. "Als Historiker weiß ich, dass große Staatenbündnisse und Reiche scheitern können, wenn es nicht genügend Einsatz der Mitglieder für das große Ganze gibt", sagte Lambsdorff dem "Hambuger Abendblatt".

"Die Krisen in Europa machen eines deutlich - sie übersteigen in ihren Dimensionen die Möglichkeiten jedes einzelnen EU-Mitgliedes, ob das der Syrienkonflikt, der Flüchtlingszustrom oder die Terrorbekämpfung ist", mahnte der FDP-Europaabgeordnete. 

Es kann nicht eine Arbeitsteilung in Europa geben

Es sei nicht überraschend, dass Europa in der Frage der Aufnahme von Flüchtlingen entlang der alten Trennlinien des Kalten Krieges auseinanderreiße. "Die 40 Jahre der Trennung sind an den Staaten jenseits des Eisernen Vorhangs nicht spurlos vorübergegangen. Das waren abgeschottete Gesellschaften, die sich nicht an andere Gedanken und verschiedene Zuwanderergruppen gewöhnen konnten. Die Abwehrreaktion ist ja auch im Osten Deutschlands stärker als im Westen", sagte Lambsdorff.  

Der Freidemokrat sprach auch über den Zickzackkurs der Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik, die Werteordnung unseres Grundgesetzes und den Kampf gegen den IS-Terror. Er sagt: "Es kann nicht eine Arbeitsteilung in Europa geben, wobei England und Frankreich die schwierigen militärischen Aufgaben übernehmen und Deutschland alle Flüchtlinge aufnimmt." Benötigt werde aber eine Gesamtstrategie.

Lesen Sie hier den vollständigen Bericht über die Veranstaltung.

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