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Westerwelle und Lindner läuten Endspurt vor der Wahl ein

Guido Westerwelle
04.09.2013

In Minden und Bonn ist die NRW-FDP mit überwältigender Publikumsresonanz in die heiße Phase des Wahlkampfs gestartet.

NRW-Wahlplakat mit Hans-Dietrich Genscher, Guido Westerwelle, Christian Lindner

Der Andrang beim liberalen Sommerjazz war so groß, dass die Gäste fast nicht alle auf das Dach der Bonner Kunsthalle gepasst hätten. Dort hatten die nordrhein-westfälischen Liberalen zum Auftakt des Wahlkampfendspurts geladen. Ein Heimspiel war es für den NRW-Spitzenkandidaten Guido Westerwelle, der in Bonn seinen Wahlkreis hat. Ungeachtet seiner internationalen Verpflichtungen als Außenminister nimmt er sich in den letzten drei Wochen die Zeit für zahlreiche Wahlkampfauftritte.

An Westerwelles Seite saß der NRW-Landeschef Christian Lindner, auch andere prominente Liberale wie der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel und FDP-Europaparlamentarier Alexander Graf Lambsdorff sowie zahlreiche politische Weggefährten aus Bonner Zeiten und interessierte Bürger waren gekommen. Zwischen den Reden lauschten sie der Rhine-Island-Big-Band des Inselgymnasiums Nonnenwerth, die für den musikalischen Rahmen sorgte.

Nichtwählen ist eine Ohrfeige für alle, die nicht wählen dürfen

Westerwelle ließ die Zuhörer an seinen Erfahrungen als deutscher Chefdiplomat teilhaben und spannte den Bogen vom Nahen Osten über Brüssel bis nach Westfalen. Die Krise in Syrien könne niemanden kalt lassen, auch nicht hier in Bonn, mahnt der Liberale, und fordert ein geschlossenes Auftreten der internationalen Gemeinschaft gegenüber dem Assad-Regime.

Anlässlich des bevorstehenden Urnengangs in Deutschland ist es ihm besonders wichtig, dass die Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, um das die Menschen in vielen anderen Weltregionen immer noch kämpfen müssten. Die Zahl der Nichtwähler mache ihn "sehr traurig", sagte Westerwelle am Tag zuvor auf dem Marktplatz in Minden, wo der Nieselregen aufhörte, als der Minister die Bühne betrat. "Jedes Mal, wenn Sie nicht wählen, ist das eine Ohrfeige ins Gesicht der Menschen auf der Welt, die wählen möchten, es aber nicht dürfen, weil sie unterdrückt werden."

Fotogalerie vom Wahlkampfauftritt in Minden

Europa besser machen: Keine Rückkehr zur Schuldenpolitik

In Minden warb Westerwelle für sein Kernanliegen als Außenminister: Ein stabiles, wettbewerbsfähiges und zukunftsfestes Europa zu bauen. "Lasst uns Europa gemeinsam besser machen", rief der Minister dem Publikum entgegen. Gleichzeitig warnte er vor dem in Frankreich eingeschlagenen Kurs, dem auch die deutsche Opposition nacheifern will. "Die Rückkehr der Schuldenpolitik in Europa wird nicht aus der Krise herausführen, sondern tiefer hinein."

Vor einer rot-grünen Regierung im Bund warnte der NRW-Parteivorsitzende Lindner, der die Blaupause dieser Politik in seinem Bundesland bereits vor Augen hat. "Mehr Schulden, mehr Bevormundung und sparen ausgerechnet bei der Bildung – das brauchen wir in Deutschland nicht." Die Grünen bezeichnete er wegen ihres Verbots- und Bevormundungsprogramms als "Spießer, die meinen, in die Geheimnisse der Geschichte eingeweiht zu sein". Es solle aber niemand in Deutschland gezwungen werden, nach Renate Künasts Vorstellungen glücklich werden zu müssen, so Lindner.

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