Gleichstellung

Verantwortungsbereitschaft kennt keine sexuelle Orientierung

Katja SudingSuding ist skeptisch ob Lieberknecht etwas bewegen kann.
10.02.2014

Ungewohnte Töne aus der Union: Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hat die Union aufgefordert, bei der Gleichstellung homosexueller Partnerschaften keine unnötigen Blockaden aufzubauen. FDP-Präsidiumsmitglied Katja Suding meint: „Die wohlklingenden Ankündigungen von Frau Lieberknecht allein werden allerdings in der strukturkonservativen Union noch nichts bewegen.“

Verbesserungen im Adoptionsrecht und im Steuerrecht für gleichgeschlechtliche Lebenspartner müssten kommen. Schließlich gelte es, Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts umzusetzen, sagte Lieberknecht der Nachrichtenagentur dpa in Erfurt. Teile der Union tun sich jedoch schwer mit der Gleichstellung von Homo-Paaren und warnen davor, über die Vorgaben der Bundesverfassungsrichter hinauszugehen.

Vor diesem Hintergrund ist Katja Suding skeptisch, ob Lieberknecht etwas bewegen kann. Sie nimmt jemand ganz anderen in den Fokus: „Auch Frau Merkel muss klar werden, dass es kein Angriff auf Ehe und Familie ist, wenn diese für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden. Verantwortungsbereitschaft und Fürsorge kennen keine sexuelle Orientierung.“

Die Bundeskanzlerin hatte im Wahlkampf erklärt, sich bei dem Thema Gleichstellung schwerzutun. „Ich bin unsicher, was das Kindeswohl anbelangt“, hatte sie damals gesagt.

Suding meint: „Die vollständige rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen ist lange überfällig. Es ist an der Zeit, die Gleichstellung politisch zu vollziehen und nicht häppchenweise durch das Bundesverfassungsgericht verordnen zu lassen. Vor allem CDU und CSU dürfen sich nicht weiter vor der Lebensrealität verschließen.“

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