19.11.2015Infolge der Paris-Anschläge sucht Europa den Weg nach vorne. Die Zivilgesellschaft versammelt sich, zeigt Solidarität mit Frankreich und bietet dem Terror mit lebensfreudigen Aktionen die Stirn, die Politik debattiert über sicherheitspolitische Strategien. In der "phoenix"-Sendung "Unter den Linden" sprach FDP-Generalsekretärin Nicola Beer über die notwendige Antwort einer freien Gesellschaft auf extremistische Gewalt.
Im Gespräch mit Moderatorin Michaela Kolster und dem Islamwissenschaftler Michael Lüders verwies Beer auf die Bedeutung der wiederholten Attacken auf die französische Hauptstadt, die symbolisch für moderne Werte und einen freien Lebensstil stehe. Für sie ist klar: Der Angriff gilt der gesellschaftlichen Offenheit insgesamt. "Die Art, wie wir in Europa leben, aber auch in anderen Ländern, den USA, dass wir die Freiheit jedes Einzelnen schützen, auch die desjenigen, der anders denkt und glaubt – das gehört alles dazu", erläuterte die FDP-Generalsekretärin. Dass in einer pluralistischen Gesellschaft mit vielen Religionen Extremisten ihren 'einen richtigen Weg' mittels Gewalt durchzusetzen wollten, dürfe nicht zugelassen werden, unterstrich Beer.
Der gewaltbereite Islamismus könne allerdings nicht mit einem permanenten Ausnahmezustand bekämpft werden, stellte Beer klar. Die aktuelle Sicherheitslage in Frankreich rechtfertigt aus ihrer Sicht den verlängerten Ausnahmezustand – dies tauge jedoch nicht als dauerhaftes Modell zur Gefahrenabwehr. Hier müssten andere Strategien her. "Wir brauchen stärkere Anstrengungen im Hinblick auf Ausstattung von Polizei und Diensten, sowohl technisch als auch personell", so die Freidemokratin.
Beer warnte zudem vor radikalen Strömungen aller Art und forderte eine gesellschaftliche Diskussion über gemeinsame Werte, um Ängste und Vorurteile zwischen verschiedenen Gruppen in der Bevölkerung abzubauen. An erster Stelle gilt es für sie, die Grundlagen des Grundgesetzes zu verteidigen. Dies müsse auf der Basis von Freiheit und Respekt gegenüber Anderen passieren. Allerdings müsse auch der Unterschied zwischen Respekt und Beliebigkeit verdeutlicht werden, betonte sie. Die Offenheit des Landes dürfe nicht ausgenutzt und für extremistische Zwecke missbraucht werden.
Unsere Lebensart verteidigen
Nicola Beer fordert eine bessere Ausstattung von Polizei und DienstenInfolge der Paris-Anschläge sucht Europa den Weg nach vorne. Die Zivilgesellschaft versammelt sich, zeigt Solidarität mit Frankreich und bietet dem Terror mit lebensfreudigen Aktionen die Stirn, die Politik debattiert über sicherheitspolitische Strategien. In der "phoenix"-Sendung "Unter den Linden" sprach FDP-Generalsekretärin Nicola Beer über die notwendige Antwort einer freien Gesellschaft auf extremistische Gewalt.
Im Gespräch mit Moderatorin Michaela Kolster und dem Islamwissenschaftler Michael Lüders verwies Beer auf die Bedeutung der wiederholten Attacken auf die französische Hauptstadt, die symbolisch für moderne Werte und einen freien Lebensstil stehe. Für sie ist klar: Der Angriff gilt der gesellschaftlichen Offenheit insgesamt. "Die Art, wie wir in Europa leben, aber auch in anderen Ländern, den USA, dass wir die Freiheit jedes Einzelnen schützen, auch die desjenigen, der anders denkt und glaubt – das gehört alles dazu", erläuterte die FDP-Generalsekretärin. Dass in einer pluralistischen Gesellschaft mit vielen Religionen Extremisten ihren 'einen richtigen Weg' mittels Gewalt durchzusetzen wollten, dürfe nicht zugelassen werden, unterstrich Beer.
Sicherheitsbehörden besser ausstatten
Der gewaltbereite Islamismus könne allerdings nicht mit einem permanenten Ausnahmezustand bekämpft werden, stellte Beer klar. Die aktuelle Sicherheitslage in Frankreich rechtfertigt aus ihrer Sicht den verlängerten Ausnahmezustand – dies tauge jedoch nicht als dauerhaftes Modell zur Gefahrenabwehr. Hier müssten andere Strategien her. "Wir brauchen stärkere Anstrengungen im Hinblick auf Ausstattung von Polizei und Diensten, sowohl technisch als auch personell", so die Freidemokratin.
Beer warnte zudem vor radikalen Strömungen aller Art und forderte eine gesellschaftliche Diskussion über gemeinsame Werte, um Ängste und Vorurteile zwischen verschiedenen Gruppen in der Bevölkerung abzubauen. An erster Stelle gilt es für sie, die Grundlagen des Grundgesetzes zu verteidigen. Dies müsse auf der Basis von Freiheit und Respekt gegenüber Anderen passieren. Allerdings müsse auch der Unterschied zwischen Respekt und Beliebigkeit verdeutlicht werden, betonte sie. Die Offenheit des Landes dürfe nicht ausgenutzt und für extremistische Zwecke missbraucht werden.
Hier können Sie die Sendung in voller Länge sehen.