FDPPresseschau

Projekt 2017: So weit, so gut

Zeitungen
18.05.2015

Am Wochenende waren Hauptstadtpresse und angereiste Medienvertreter aus ganz Deutschland vom FDP-Bundesparteitag gefesselt. Der Konsens: Dem Team um FDP-Chef Christian Lindner ist es gelungen, die Partei in eine neue Ära der Geschlossenheit zu führen, inhaltliche Schwerpunkte innovativ zu kommunizieren und alte Stereotypen zu überwinden. Hier finden Sie einen Überblick der Kommentare zum Parteitag.

In der "Welt" schreibt Richard Herzinger, die FDP sei viel schicker und jünger als je zuvor. "'German Mut' ist das Motto ihres Parteitags, ein pfiffiger Konter gegen die legendäre 'German Angst', die in den angelsächsischen Sprachgebrauch eingegangen ist und so viel heißt wie: Die Deutschen sind notorische Schisser, denen es besser geht als den allermeisten anderen auf der Welt, die sich aber das gute Leben damit vermiesen, dass sie sich vor allem Möglichen fürchten – am liebsten aber vor imaginären Gefahren, die sie sich selbst bloß eingeredet haben. Dagegen will sich die FDP als einzige Partei des Muts zu Veränderung, Fortschritt und Selbstbestimmung der Bürger in einem Land profilieren, in dem Bedenkenträger und Kulturpessimisten den Ton angeben."

Auf "BR.de" stellt Charlie Grüneberg fest, dass die FDP genau diesen Mut wieder gefunden habe. "Das merkt man den Delegierten auf diesem Parteitag an, die sich nicht nur über die jüngsten Wahlerfolge in Hamburg und Bremen freuen, sondern auch über die lange vermisste Geschlossenheit der FDP."

"Außerdem, auch das ist Lindners Verdienst, tritt wirklich jeder FDPler nun als erklärter Optimist auf und nicht mehr als sich übervorteilt fühlender Besserverdiener", so Lisa Caspari in ihrem Kommentar für "Zeit Online". Das liberale Versprechen, dass jeder Fleißige die besten Chancen bekomme, unabhängig von seiner Herkunft, sei zwar alles andere als neu. "Doch Lindner füllt es mit Leben."

Im Gastbeitrag für "RolandTichy.de" konstatiert Friedrich Thelen: "Die Großstadtpartei, die die CDU so gerne sein möchte – plötzlich ist sie da in Gestalt der FDP." Da habe der wiedergewählte Parteichef mit seiner These der Parteierneuerung Recht: "Die radikale Verjüngung ist ihm gelungen – das können ihm nicht mal die missgünstigsten Kritiker in den anderen Parteien vorhalten."

Auch Axel Vornbäumen lobt auf "stern.de" die Arbeit des Bundesvorsitzenden. "Christian Lindner impft der FDP neues Selbstbewusstsein ein. Die versammelt sich zum Dank geschlossen hinter ihm. Mehr kann man von einem Parteichef in dieser Lage erstmal nicht verlangen." Lindner werde diese Geschlossenheit brauchen, denn mit jedem Erfolg der FDP würden die Widerstände auch wieder wachsen. "Eine FDP zurück im Bundestag verändert die Machtarithmetik in diesem Land mit einem Schlag", so Vornbäumen.

"Bild.de" legt fünf Gründe vor, warum die Freien Demokraten es 2017 wieder in den Bundestag schaffen werden. Lindners inhaltliche Fokussierung auf Bildung, soziale Marktwirtschaft und Bürgerrechte, neue und erfolgreiche Köpfe im Bundesvorstand, die gelungene Auffrischung des Images, die umstrittene Politik der Großen Koalition und die Schlagfertigkeit Lindners als Rhetoriker seien wichtige Faktoren.

"F.A.Z."-Journalist Reinhard Müller erklärt, warum die Freien Demokraten im Bundestag fehlen. "Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich einschnürende Beschränkungen und Gleichmachereien ausbreiten - vom Wohlfahrtsstaat bis zur Energiewende. Es fehlt ein Korrektiv. Deswegen hat die FDP ihren Platz in der deutschen Parteienlandschaft, es braucht eine Partei der Freiheit."

Für "Tagesschau.de" kommentiert Christina Nagel, der FDP sei es zuletzt gelungen, Akzente zu setzen – inhaltlich, nicht nur äußerlich. "Die Geschlossenheit der Parteiführung, die Einbindung der Basis hat der Partei sichtbar neuen Schwung gebracht. Sie hat sie aber nicht abheben lassen. Denn eines ist den Freien Demokraten klar – die wirklich großen Hürden kommen noch. Jede Landtagswahl ist und bleibt vorerst eine Bewährungsprobe."

Auf "Deutschlandfunk.de" berichtet Klaus Remme über das Projekt Wiederauferstehung der Freien Demokraten und hebt die Rolle der politischen Gegner hervor. "Die Nahles-SPD bietet zahlreiche Angriffspunkte für liberal orientierte Wähler, der Mindestlohn und die damit einhergehende Bürokratie ist dabei Lieblingsziel. Die Merkel-CDU ist längst gerückt, als gelte es, der FDP Platz zu machen. Die Lucke/Petry-AfD zerlegt sich ohne Mühe selbst und einen Kontrast zu den Grünen herzustellen, damit hatte die FDP noch nie ein Problem."

Luft zum Atmen hätten die Liberalen also ausreichend. "Demografie, Digitalisierung, Globalisierung bieten zahllose Möglichkeiten, politische Positionen rund um das Prinzip Eigenverantwortung zu vertreten. Gelingt dies glaubwürdig, dann gehört die FDP 2017 auf jeden Zettel, der als Grundlage für Spekulationen möglicher Koalitionen dienen soll. 20 Monate nach dem Aus im Bund heißt es aus Sicht der FDP: So weit, so gut!"

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