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Profil der CDU unter Merkel geschwächt

Angela MerkelDas Profil der CDU hat unter Bundeskanzlerin Angela Merkels Annäherung an SPD und Grüne gelitten. Bild: Philipp Wehrend
09.12.2014

Die Union profitiert stark von den Umfragewerten der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Anlässlich des ersten Jahres der Großen Koalition hat das Liberale Institut die damit verbundenen Gefahren für die Christdemokraten analysiert. Stiftungsexperte Gérard Bökenkamp stellt fest: Merkels Popularität besteht auf der starken inhaltlichen Annäherung an die Positionen von SPD und Grünen. "Davon hat sie selbst profitiert, das Profil der CDU hat aber darunter gelitten", erklärt er.

In seiner Politikanalyse geht Bökenkamp den Fragen nach: Wenn die CDU-Parteivorsitzende Merkel weg ist, sind auch die 40 Prozent für die Partei weg? Kann die CDU ihre Position als bürgerliche Partei verteidigen oder verprellt die Sozialdemokratisierung der Union Wirtschaftsliberale und die konservativen Stammwähler?

Unter anderem stellt der Stiftungsexperte fest, dass die aktuell stabile Beschäftigungslage zur Zufriedenheit der Bundesbürger mit der Kanzlerin wesentlich beitrage. Gleichzeitig gebe es aber eine latente Unzufriedenheit über den wirtschaftspolitischen Kurs der Großen Koalition. "Die Kompetenz in Fragen von Wirtschaft und Finanzen ist eng mit dem Versprechen, den Haushalt auszugleichen ohne die Steuern zu erhöhen, verbunden", hebt Bökenkamp hervor. Sollte sich die wirtschaftliche Lage verschlechtern und Haushaltsziele verfehlt werden, werde auch die interne sowie externe Kritik an der Sozialdemokratisierung der CDU wieder zunehmen.

Außerdem gebe es auf dem konservativen Flügel der Union eine Unzufriedenheit über die Umorientierung der CDU in den Bereichen Familie, Gesellschafts- und Einwanderungspolitik. Dies könnte künftig zu einer Erosion der Partei führen.

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