FDPGriechenland-Schuldendrama

Neue Solidarität nur für Veränderungen und Reformen

Christian LindnerChristian Lindner warnt vor Nachsicht mit Griechenland
23.06.2015

Weder die Finanzminister noch die Staats- und Regierungschefs konnten am Montag zu einer schnellen Einigung mit Griechenland kommen. Die EU-Finanzminister werden am Mittwoch zum zweiten Mal in dieser Woche über Griechenland beraten. FDP-Chef Christian Lindner warnte im Gespräch mit der Rhein-Zeitung davor, den Reformdruck auf Griechenland zu vermindern. "Wir sind in Sorge, dass Deutschland und die europäischen Institutionen zu nachsichtig sein könnten. Das wäre ein politischer Dominoeffekt. Als nächstes würden dann Linkspopulisten in Spanien sich aus der Verantwortung zu stehlen versuchen", sagte er.

"Neue Hilfe und neue Solidarität kann es im Gegenzug nur für Veränderungen und Reformen geben", mahnte Lindner erneut.  Der griechische Premier Alexis Tsipras hatte am Montag praktisch in letzter Minute neue Vorschläge für harte Steuererhöhungen und Einsparungen vorgelegt. Das hatte zur Folge, dass das Treffen der Euro-Finanzminister das den regulären EU-Gipfel Ende der Woche vorbereiten sollte, ohne Ergebnis zu Ende ging. "Die Griechen können Europa nicht weiter am Nasenring durch die Manege ziehen", kommentierte Christian Lindner die Entwicklung.

"Der Euro-Verbleib liegt in den Händen der Griechen selbst. Folgt die Regierung weiter dem links-populistischen Kurs...

Posted by Christian Lindner on Montag, 22. Juni 2015

Keine Rettung um jeden Preis

Er wirft dem griechischen Ministerpräsidenten Tsipras vor, "unhaltbare Versprechungen" gemacht und "sein Land bewusst vom Pfad der Reformen" weggeführt zu haben. "Die Rechnung für diese verfehlte Politik kann nicht die Euro-Zone begleichen", schrieb Lindner in einem Gastbeitrag für den "Weser-Kurier".  Für ihn steht fest: "Der Euro-Verbleib liegt in den Händen der Griechen selbst." Der Verbleib Griechenlands im Euro unter den falschen Bedingungen wäre seiner Ansicht nach gefährlicher als ein geordnetes Ausscheiden.

Es wird teuer, es bleibt auch teuer

Das meint auch Alexander Graf Lambsdorff. "Wenn Griechenland raus geht, dann wissen wir wenigstens, dass irgendwann ein Ende der Zahlungen da ist, weil Griechenland eine eigene Währung hat, abwerten kann, seinen Tourismussektor wettbewerbsfähiger macht, die Landwirtschaft mit ihren Exporten wettbewerbsfähiger wird, irgendwann steht das Land dann auf eigenen Füßen", sagte er im Interview mit dem WDR 5 Morgenecho.

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