StiftungLiberalismus

Marokkos Gesellschaft ist gespalten

In Marokko ist die Gesellschaft tief gespalten
24.09.2015

Der Sommer in Marokko war geprägt von Debatten über Rocklängen, liberale Spielfilme und einen Auftritt von Jennifer Lopez. Andreas Nüsse, Projektleiter der Stiftung für die Freiheit in Rabat, beleuchtet in einem Hintergrundbericht die gesellschaftlichen Differenzen im Land. "Liberale Kräfte in der marokkanischen Zivilgesellschaft sind geforderter denn je", erläutert der Stiftungsexperte.

Das Spannungsfeld zwischen dem liberalen Lebensgefühl vieler Marokkaner und islamischen Traditionen hat sich in diesem Sommer überdeutlich gezeigt. Zwei Frauen, die ein Mob aufgrund ihrer zu aufreizenden Kleidung bedrängte, wurden wegen Verletzung des öffentlichen Schamgefühls verhaftet. Ein Film über Prostituierte in Marrakesch wurde noch vor der Premiere verboten. Ein provokativer Auftritt der amerikanischen Sängerin Jennifer Lopez erhitzte ebenfalls die Gemüter der Sittenwächter.

Zu Debatten mit Austausch von Argumenten zwischen den liberalen Kräften und dem "Volkszorn" sei es jedoch selten gekommen, berichtet Nüsse. Er führt aus: "Eine unrühmliche Rolle spielten viele politischen Parteien: Angesichts der anstehenden Kommunal- und Regionalwahlen vom 4. September 2015 nutzen einige Parteien die Lage, um mit der angeblichen Verteidigung des religiösen Empfindens der Marokkaner zu punkten."

Lesen Sie hier den gesamten Hintergrundbericht.

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