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Löning begrüßt syrische Flüchtlinge in Deutschland

Erste syrische Flüchtlinge kommen in Hannover an, Bild: PhotothekErste syrische Flüchtlinge kommen in Hannover an, Bild: Photothek
06.03.2014

Am Mittwoch ist der erste Charterflug der Bundesregierung mit über 100 syrischen Flüchtlingen an Bord in Deutschland eingetroffen. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, hieß die Menschen am Flughafen Hannover willkommen. Deutschland setzt damit seine Zusage um, 5.000 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufzunehmen.

„Viele Deutsche nehmen Anteil an dem, was in Ihrem Land passiert“, sagte Löning zu den Ankömmlingen. Deutschland bemühe sich, denen zu helfen, die geflohen sind. „Dennoch ist es ein schreckliches Gefühl, zu sehen, was in Syrien passiert ist und was für Leid es gibt.“ Die Bundesregierung wolle dazu beitragen, dieses Leid zu lindern, so Löning. „Ich wünsche Ihnen nun Ruhe, Ihren Kindern die Perspektive, wieder zur Schule gehen zu können und ein halbwegs normales Leben führen zu können.“

Deutschland als Vorreiter

Syrische Flüchtlinge am Flughafen Hannover, Bild: PhotothekSyrische Flüchtlinge am Flughafen Hannover, Bild: Photothek

In der EU ist Deutschland der erste Mitgliedsstaat, der Flüchtlinge in diesem Umfang aus Syrien aufnimmt. Neben den in der kommenden Zeit eintreffenden 5.000 Syrern haben seit Beginn des Konflikts bereits über 17.000 Menschen Zuflucht in Deutschland gefunden.

Löning forderte, die Asylverfahren für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge zu vereinfachen. Auf Grund des immensen Leids sprach er sich dafür aus, dass die Menschen, die in Deutschland bereits im Asylverfahren seien, schnell wieder ihre Berufe ausüben können. „Damit könnten die Menschen nicht nur schnell wieder ihren Lebensunterhalt bestreiten, sondern auch das erlebte Trauma besser verarbeiten“, erklärte er. Angesichts der dramatischen Situation sollten die Behörden Dokumente schnell anerkennen und in bürokratischen Belangen großzügig verfahren, verlangte Löning weiter.

Aufnahme syrischer Flüchtlinge geht weiter

Die 5.000 Flüchtlinge gelten als besonders schutzbedürftig und wurden vom UN-Flüchtlingskommissar António Guterres auf Grundlage vor allem humanitärer Kriterien ausgewählt. Unter ihnen sind überwiegend Familien mit Kindern. Die Menschen werden nun in das Aufnahmelager in Friedland weiterreisen, wo sie in kommenden zwei Wochen einen ersten Orientierungskurs bekommen, um ihnen die Eingewöhnung in Deutschland zu erleichten. Im Anschluss werden die Flüchtlinge in verschiedenen Bundesländern Aufnahme finden. Parallel dazu geht die Aufnahme der Menschen weiter: der nächste Charterflug der Bundesregierung wird in Kürze erwartet.

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