FDPInterview

Liberalismus hat jedem etwas zu bieten

Nicola Beer
04.12.2013

Die hessische Kultusministerin Nicola Beer will die FDP wieder erden: Das kündigte die Liberale im Interview mit dem "B-Z" an. Die gebürtige Berlinerin glaubt, dass die Basis auch fähig sei, das falsche Bild einer bürgerfernen FDP zu brechen. Die FDP-Mitglieder steckten "Zeit, Nerven und Ideen in ihr Ehrenamt, um für unsere Gesellschaft eine bessere Zukunft zu gestalten", betonte sie.

Der liberale Gedanke habe auch jedem etwas zu bieten, erklärte Beer. "Das Leben selbst in die Hand nehmen, Hindernisse gemeinsam aus dem Weg räumen – das spricht Menschen aus allen Schichten an." Die FDP müsse jetzt wieder dorthin gehen, wo sie nicht erwartet werde, beispielsweise in die Problemkieze und Brennpunktschulen. "Wir müssen gerechte Startchancen schaffen, damit jeder seine Träume leben kann – egal welche Vorgeschichte er hat", forderte die Kultusministerin. "Meine Eltern haben mir vorgelebt, wie man mit Bildung und Anstrengung etwas aus sich machen kann, auch ohne goldenen Löffel in der Wiege", erinnerte die Liberale. Dabei gehe es um die Beharrlichkeit, es auch nach dem Scheitern wieder zu versuchen. "Es kommt viel auf einen selber an."

Beer, die acht Jahre lang alleinerziehende berufstätige Mutter von Zwillingen war, weiß selber viel über Anstrengung und Verantwortung. Die Liberale will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken, flexible Betreuungsmöglichkeiten ausweiten und andere Frauen ermutigen, sich Führungsrollen in der Politik anzutrauen. "Die FDP will und muss weiblicher werden. Hier stecken Chancen für Frauen, die etwas bewegen wollen", betonte sie.

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Mit Blick auf den schwarz-roten Koalitionsvertrag kritisierte Beer den "spendierfreudigen" Umgang der Großen Koalition mit Steuergeldern. "Unterschiede werden mit Wahlgeschenken zugekleistert, auf Kosten künftiger Generationen. Und weil die Opposition ja noch weiter links aufgestellt ist, werden von dort eher noch höhere Forderungen kommen", stellte sie klar. Schon jetzt werde deutlich, wie sehr der liberale Spirit im Bundestag fehle.

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