FDPVerkauf der Warhol-Bilder

Kunstwerke vor Ausverkauf schützen

Christian LindnerChristian Lindner will Kunstwerke vor Ausverkauf schützen
30.10.2014

Der bundesweit umstrittene Verkauf von zwei millionenschweren Warhol-Bildern zur Sanierung der Casino-Gesellschaft Westspiel wird trotz scharfer Proteste aus Kunst und Politik nicht gestoppt. Die Liberalen wollen das für die Zukunft verhindern. Die FDP-Fraktion hat jetzt einen Antrag zum Umgang mit Kunstbesitz in öffentlichem Eigentum beschlossen. Der Ausverkauf von landeseigenen Kunstwerken wie den Warhol-Bildern an der Öffentlichkeit vorbei muss verhindert werden, so FDP-Chef Christian Lindner.

Die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf setzt trotz der Verluste einiger Spielbanken weiter auf Millionen-Einnahmen der Westspiel-Casinos und will wie geplant eine neue Spielbank in Köln bauen. Westspiel will die Warhol-Bilder am 12. November von Christie's in New York versteigern lassen. Die Gesellschaft erhofft sich daraus einen Erlös von rund 100 Millionen Euro. Maximal 80 Millionen Euro würde Westspiel von dem Auktionserlös bekommen, sagte ein Vertreter des Finanzministeriums. Sollte die Versteigerung mehr Geld einbringen, würde dieses nach Abzug einiger Mittel im Landeshaushalt bleiben. 

Kulturvergessenen Handwerk einen Riegel vorschieben

Christian Lindner, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, betonte: „Noch besteht die Möglichkeit, den überstürzten Verkauf landeseigener Kunstwerke zu verhindern." Dass es kommt, bezweifelt er aber. Denn: "Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat bisher zugelassen, dass ihr Finanzminister den Ausverkauf kultureller Schätze als geheime Kommandosache an Landtag und Öffentlichkeit vorbei vorantreibt." Die Liberalen wollen nicht untätig dabei zusehen. Sie fordern: "Diesem kulturvergessenen Handwerk sollte der Landtag jetzt einen Riegel vorschieben."

In einem entsprechenden Antrag stellt die FDP-Fraktion klar: "Als erstes brauchen wir Transparenz über den Besitz von Kunstwerken aller landeseigenen Betriebe. Das kann man in Form eines Kunstregisters darstellen. Falls es zukünftig zu Verkäufen kommen soll, wollen wir, dass die Kunstsammlung NRW angehört wird und Parlament sowie Öffentlichkeit darüber informiert werden.“

Bedenkliche Haltung gegenüber Kunst und Kultur

Ingola Schmitz, kulturpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, findet: „Der Ausverkauf bedeutender Kunst und Kultur durch landeseigene Betriebe bzw. öffentliche Einrichtungen sowie der offensichtlich unprofessionelle Umgang der WestSpiel mit ihren Kunstwerken zeigt eine bedenkliche Haltung gegenüber Kunst und Kultur.“ Für sie Grund genug, den sorgsamen Umgang mit solchen Kunstwerken abzusichern: „Sie müssen in geeigneter Form gepflegt und grundsätzlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Einrichtungen des Landes müssen sich dazu verpflichten und den Experten der Kunstsammlung darüber Zeugnis ablegen.“

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