FDPPräventionsgesetz

Kampf den Volkskrankheiten

Daniel BahrDaniel Bahr
22.04.2013

Seit knapp zehn Jahren wollen Bundesregierungen per Gesetz gegen Deutschlands Volkskrankheiten vorgehen. Dank Schwarz-Gelb geht es jetzt Diabetes, Depressionen, Fettleibigkeit, Alkohol- und Zigarettensucht an den Kragen. Ein Gesetzentwurf zur Prävention aus dem Hause von Gesundheitsminister Daniel Bahr, der diese Woche im Bundeskabinett beschlossen werden soll, sieht gezielte Präventions- und Behandlungsprogramme vor.

Um mehr Gesundheitsbewusstsein bei den Deutschen zu wecken, sollen laut Entwurf Krankenkassen und die Ärzte sowie auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Angebote entwickeln, um die klassischen Volkskrankheiten einzudämmen. Dafür sollen die Krankenkassen künftig sechs Euro pro Jahr und Versichertem ausgeben. Bislang sind es etwa vier Euro. Gesundheitsminister Bahr erklärte, dass Krankenkassen bereits viel Geld für individuelle Prävention ausgeben, jedoch nicht immer für nachhaltig erfolgreiche Projekte. „Das muss sich ändern“, forderte der Minister.

Präventionsempfehlung durch die Ärzte

Konkret soll Prävention künftig beispielsweise so aussehen, dass sich Versicherte beim Arzt auf Gesundheitsrisiken in ihrem Verhalten untersuchen lassen können. Der Arzt kann dann eine sogenannte Präventionsempfehlung ausstellen, entsprechende Kurse würden dann die Kassen zahlen. Auch die Altersbeschränkungen von Risikogruppen sollen ausgeweitet werden. Damit sind beispielsweise Kinderuntersuchungen gemeint, die künftig auch noch für 6- bis 10-Jährige stattfinden und von den Kassen finanziert werden sollen.

Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Mit der neuen Präventionsstrategie will Bahr auch gezielt Kinder in sozialen Brennpunkten erreichen. „Was im Kindes- und Jugendalter nicht gelernt wird, rächt sich später“, erklärte er. Der FDP-Politiker kritisierte, dass ein Drittel der Kinder ohne Frühstück in die Schule komme: „Wie man sich gesund ernährt, scheinen manche Eltern ihren Kindern nicht mehr zu vermitteln.“ Hierzu stellte er klar, dass ein besseres Gesundheitsbewusstsein nicht allein mit Krankenkassenprogrammen erreicht werden könne. Auch Kommunen, Schulen und Sportvereine seien hier gefragt, erklärte Bahr.

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