12.06.2014Es ist noch nicht sehr lange her: Am 10. März 1994 verabschiedete der Deutsche Bundestag das 29. Strafrechtsänderungsgesetz, mit dem der Paragraf 175 aufgehoben wurde. Damit wurde die strafrechtliche Diskriminierung schwuler Männer endgültig abgeschafft. Zum 20. Jahrestag fordert der Bundesvorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), Michael Kauch, die rechtliche Gleichstellung schwuler Männer und lesbischer Frauen zu vollenden.
1994 war Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die Bundesjustizministerin, die den umstrittenen Paragraf 175 aus dem Strafgesetzbuch streichen ließ. Von den Preußen im 19. Jahrhundert eingeführt, kriminalisierte der Paragraf 123 Jahre lang Schwulsein in Deutschland und stellte bis 1969 einvernehmlichen Sex unter erwachsenen Männern unter Strafe. Allein zwischen 1949 und 1969 wurden schätzungsweise 50.000 Männer nach dem "175er" verurteilt. Auch danach schränkte der Strafparagraf massiv die Beziehungen zwischen erwachsenen und jugendlichen Homosexuellen ein. Als der Paragraf 175 endgültig abgeschafft wurde, da sagte die Liberale im Bundestag: "Dies ist ein historischer Tag."
Der Bundesvorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), Michael Kauch, empfindet das ebenso und dankt der damalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Doch ebenso wie Leutheusser-Schnarrenberger, die die Abschaffung des „Schwulen-Paragrafen“ nur als ersten Schritt empfand, findet Kauch, dass es jetzt an der Zeit ist, die rechtliche Gleichstellung schwuler Männer und lesbischer Frauen zu vollenden.
Für ihn gehört dazu: „Die eingetragene Lebenspartnerschaft muss im Adoptionsrecht und bei vielen kleinen verbliebenen Ungleichbehandlungen mit der Ehe gleichgestellt werden. Außerdem fordert die FDP die zügige Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und ein Familienrecht, das die Lebensrealitäten von Regenbogenfamilien besser berücksichtigt.“ Diese Entscheidungen seien überfällig und dürften „nicht länger von CDU/CSU blockiert werden“.
Jetzt Gleichstellung vollenden!
Die FDP fordert die zügige Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche PaareEs ist noch nicht sehr lange her: Am 10. März 1994 verabschiedete der Deutsche Bundestag das 29. Strafrechtsänderungsgesetz, mit dem der Paragraf 175 aufgehoben wurde. Damit wurde die strafrechtliche Diskriminierung schwuler Männer endgültig abgeschafft. Zum 20. Jahrestag fordert der Bundesvorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), Michael Kauch, die rechtliche Gleichstellung schwuler Männer und lesbischer Frauen zu vollenden.
1994 war Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die Bundesjustizministerin, die den umstrittenen Paragraf 175 aus dem Strafgesetzbuch streichen ließ. Von den Preußen im 19. Jahrhundert eingeführt, kriminalisierte der Paragraf 123 Jahre lang Schwulsein in Deutschland und stellte bis 1969 einvernehmlichen Sex unter erwachsenen Männern unter Strafe. Allein zwischen 1949 und 1969 wurden schätzungsweise 50.000 Männer nach dem "175er" verurteilt. Auch danach schränkte der Strafparagraf massiv die Beziehungen zwischen erwachsenen und jugendlichen Homosexuellen ein. Als der Paragraf 175 endgültig abgeschafft wurde, da sagte die Liberale im Bundestag: "Dies ist ein historischer Tag."
Lebensrealitäten von Regenbogenfamilien berücksichtigen
Der Bundesvorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), Michael Kauch, empfindet das ebenso und dankt der damalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Doch ebenso wie Leutheusser-Schnarrenberger, die die Abschaffung des „Schwulen-Paragrafen“ nur als ersten Schritt empfand, findet Kauch, dass es jetzt an der Zeit ist, die rechtliche Gleichstellung schwuler Männer und lesbischer Frauen zu vollenden.
Für ihn gehört dazu: „Die eingetragene Lebenspartnerschaft muss im Adoptionsrecht und bei vielen kleinen verbliebenen Ungleichbehandlungen mit der Ehe gleichgestellt werden. Außerdem fordert die FDP die zügige Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und ein Familienrecht, das die Lebensrealitäten von Regenbogenfamilien besser berücksichtigt.“ Diese Entscheidungen seien überfällig und dürften „nicht länger von CDU/CSU blockiert werden“.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger fordert im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk zudem, verurteilte Homosexuelle zu rehabilitieren.