FDPFlüchtlingspolitik

Hochschulen müssen Integration vorleben

Alexander SchopfAlexander Schopf fordert mehr Engagement für Flüchtlinge an den Hochschulen
06.10.2015

Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG) hat seine Forderung bekräftigt, bei der Integration von Flüchtlingen neue Wege zu gehen und an den Hochschulen Sprachkurse für Geflüchtete einzurichten. Ein entsprechender LHG-Beschluss sieht vor, studentischen Flüchtlingen den Zugang zu speziellen Sprachkursen an Hochschulen zu eröffnen, damit sie Deutsch als Fremdsprache erlernen können. "Deutschlands Bildungsstätten müssen bei der Integration von Flüchtlingen eine Vorreiterrolle übernehmen", unterstrich LHG-Vorsitzender Alexander Schopf.

"Es ist Konsens, dass das Erlernen der Landessprache der wichtigste Baustein für das Gelingen von Integration ist", erklärte Schopf weiter. Denkbar seien auch Sprachkurse, die beispielsweise von Lehramtsstudenten auf freiwilliger Basis gehalten würden. Dafür sollten diese im Gegenzug ECTS-Leistungspunkte erhalten, die sie zur Fertigstellung ihres Studiums benötigen, schlug Schopf vor. "Als studentischer Verband wissen wir, dass die Bereitschaft bei Studenten, Flüchtlingen zu helfen, groß ist. Es ist an der Zeit, die Hochschulen in Sachen Flüchtlingspolitik mit einzubeziehen", forderte er.

Schopf begrüßte die vom Bildungsministerium freigegebenen zusätzlichen Mittel für die Sprachförderung, zweifelte allerdings am Kosten-Nutzen-Faktor der Strategie, eine neue App zu entwickeln, mit der Flüchtlinge die deutsche Sprache erlernen könnten. Sprach-Apps seien längst in großer Zahl auf dem Markt, betonte der Liberale. "Auch die Entwicklung dieser neuen App wird viel Zeit kosten. Das Geld wäre für Sprachkurse an Hochschulen weit besser angelegt", so der LHG-Chef.

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