FDPSchuldendrama

Gegebenenfalls auch einen Grexit riskieren

Griechenland-FlaggeLamsbdorff will gegebenenfalls auch einen Bruch, einen Grexit riskieren
31.03.2015

Die EU-Kommission wartet noch immer auf eine Reformliste aus Athen, der die Gläubiger-Institutionen aus der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und vom Internationalen Währungsfonds  zustimmen können. Der Vizepräsident des Europaparlaments, Alexander Graf Lambsdorff, fordert von Griechenland, innerhalb der nächsten Tage glaubwürdige und nachprüfbare Reformen zu beginnen. Wenn das nicht geschehe, müsste man gegebenenfalls auch einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone riskieren, sagte Lambsdorff im "Deutschlandfunk".

Man wolle Griechenland zwar eigentlich gerne in der Eurozone halten - jedoch nicht unter allen Umständen, sagte er im "Deutschlandfunk". Das Land stehe finanziell nahezu am Abgrund und der Rest Europas vor einem Rätsel: "Wir wissen nicht, was die Regierung will," so Lambsdorff. Die Äußerungen in der Öffentlichkeit sprächen dafür, dass das Land den Euro verlassen wolle, in den Verhandlungen sei jedoch das Gegenteil der Fall.

Die angekündigten Reformmaßnahmen der griechischen Regierung gehen Lambsdorff nicht weit genug: Der Kampf gegen Benzinschmuggel oder die Versteigerung von Sendelizenzen im Rundfunk seien lediglich Einzelmaßnahmen, die keine ausreichende Wirkung zur finanziellen Rettung hätten. Lambsdorff kritisierte auch, dass die Eurogruppe vor Ostern kein weiteres Treffen mit Griechenland vorgesehen hat, obwohl die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands unmittelbar drohe: "Da fahren zwei Züge aufeinander zu."

 

Grexit wäre verkraftbar

Er halte es nur für schwer vorstellbar, dass Griechenland bis zum 9. April einen überzeugenden Plan vorlege. Dann könne man den Austritt Griechenlands aus der Eurozone riskieren - und einen Plan machen, wie dem Land nach dem "Grexit" geholfen werden könne. Auch wenn die Atmosphäre in den Verhandlungen sich verbessert habe - "am Ende des Tages zählt, was auf Papier gedruckt, unterschrieben und mit Stempel versehen ist," so Lambsdorff.

Auch sein Fraktionskollege Michael Theurer richtet eine unmissverständliche Botschaft an Athen: Ein Ausscheiden aus der Euro-Zone wäre für die Menschen in Griechenland katastrophal, sagte er dem Handelsblatt. "Für die Euro-Zone wäre ein Grexit verkraftbar."

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