StiftungGriechenlandkrise

Es geht um mehr als Geld

Die griechische und die EU-FlaggeEs gibt eine lange Geschichte von Misstrauen zwischen Griechenland und der EU
30.06.2015

In der Griechenland-Krise geht es nicht nur um Kredite, Zinsen und Fristen – es geht um Ideologien und historische Konflikte. Ronald Meinardus, Regionaldirektor der Stiftung für die Freiheit in Süd-Asien, analysiert in einem Gastbeitrag für die "Huffington Post" das griechische Selbstbild vor dem Hintergrund der regionalen Rivalität mit der Türkei und des EU-Beitritts des Landes 1981.

"In der Stunde der nationalen Not allein gelassen zu sein, ist ein hellenisches Trauma. Es reicht weiter zurück als der verlorene Zypernkrieg von 1974 - und ist historisch eng verbunden mit den Beziehungen zum Erbfeind Türkei", erläutert Meinardus. Zu dieser nationalen Erfahrung gehöre auch die – mittlerweile historisch belegte – Mitschuld des "Westens". "Die Griechen sehen sich, in diesem Punkt sind sich Rechte wie Linke trotz der extremen politischen Polarisierung ausnahmsweise einig, immer wieder als Opfer, als Spielball auswärtiger Mächte", konkretisierte der Stiftungsexperte.

Nach dem EU-Beitritt Griechenlands 1981, der von innenpolitischen Grabenkämpfen überschattet worden war, übernahm der Sozialist Andreas Papandreou die Macht und erarbeitete sich den Titel des "enfant terrible". Der heutige griechische Premier, Alexis Tsipras, bediene sich eines ähnlichen Vokabulars, erklärt Meinardus. "In dieser Krise ging es auch um Kommunikation und das durch diese erzeugte Vertrauen. In beiden für Krisenlösungen so essentiellen Bereichen gab es Defizite. In der Sache nämlich lagen Athen und Brüssel gar nicht so weit auseinander."

Lesen Sie hier den gesamten Gastbeitrag.

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