FDPDigitale Agenda

Deutschland ist noch weit vom Ziel entfernt

Nicola BeerNicola Beer fordert mehr Tempo bei der Umsetzung der Digitalen Agenda
20.07.2015

FDP-Generalsekretärin Nicola Beer hat eine Jahresbilanz zur Digitalen Agenda der Bundesregierung gezogen und konstatiert: Die Umsetzung ist auf dem richtigen Weg, aber nicht einmal auf halber Strecke. "Auch wenn die Bundesregierung wichtige Schritte in den letzten zwölf Monaten unternommen hat, um bei dem bedeutenden Zukunftsthema Digitalisierung Anschluss zu den führenden Nationen zu halten, so hinkt sie doch noch deutlich hinter den Notwendigkeiten her", erläuterte Beer.

Bei den Maßnahmen der Großen Koalition sei eine klare Aufgabenverteilung nicht ersichtlich, ebenso fehle ein verbindlicher und realisierbarer Zeitplan, so die Freidemokratin weiter. "Alles in allem muss die Bundesregierung durchaus mehr Ehrgeiz bei diesem Thema an den Tag legen, um den Anschluss an die weltweite Entwicklung nicht zu verlieren", forderte sie.

Schüler haben das Nachsehen

Die spürbare Zurückhaltung hinsichtlich neuer Entwicklungen wirke sich auch in den Schulen aus, wo die Begeisterung für die MINT-Fächer steigerungsfähig sei, stellte Beer fest. Dies sei auch eine Folge des Lehrermangels in den betreffenden Fächern. "Wo motiviertes Fachpersonal fehlt, können die Schüler keine Begeisterung entwickeln. Wir brauchen dringend eine Bildungsoffensive, um die MINT-Fächer für zukünftige Lehrer und Schüler attraktiver zu gestalten", unterstrich sie. Deshalb müsse Schluss sein mit der ewigen Skepsis in Deutschland gegenüber innovativen Technologien. "Wir müssen künftig die Möglichkeiten interaktiven Lernens stärker fördern und die Vorteile des vernetzten digitalen Klassenzimmers nutzen", führte Beer aus.

Hintergrund

Thorsten Dirks, Präsident des IT-Branchenverbands Bitkom, hat Fortschritte bei der Umsetzung der Digitalen Agenda begrüßt, regte jedoch an, dass die Bundesregierung junge Tech-Startups stärker fördern und bürokratische Hürden zur Unternehmensgründung abbauen müsse. Auch der Ausbau schneller Breitband-Verbindungen müsse dringend vorankommen. Des Weiteren sprach sich Dirks für einheitliche europäische Regeln im Tech-Bereich aus, beispielsweise beim Verbraucher- und Datenschutz, sowie für eine bessere Einbindung digitaler Themen in die Bildungspraxis an Schulen und Universitäten.

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