FDPPresseschau

Das Comeback kommt voran

Zeitungen
12.05.2015

In Bremen haben die FDP-Wahlkämpfer und die Spitzenkandidatin Lencke Steiner ein hervorragendes Ergebnis von voraussichtlich 6,8 Prozent geholt und werden damit in die Bürgerschaft einziehen. In ganz Deutschland fieberten die Freien Demokraten mit – auch bei den Medien stoß der FDP-Sieg auf riesiges Interesse. Hier finden Sie einen Überblick der Kommentare und Berichterstattung zur Wahl.

In der "Welt" kommentieren Thorsten Jungholt und Günther Lachmann, dass die Bürgerschaftswahl vor allem durch die kleineren Parteien spannend geworden ist. Für das Comeback der Liberalen sei selbst ein Erfolg in einem kleinen Land wie Bremen wichtig. Und durch die personelle und finanzielle Unterstützung der Bundespartei sei der Spitzenkandidatin Steiner ein Wahlkampf gelungen, "der wie jener von Suding in Hamburg für viel mediale Aufmerksamkeit sorgte und neues Interesse an dem lange Zeit blassen und intern zerstrittenen liberalen Landesverband weckte".

Für die "F.A.Z." lobt auch Reinhard Bingener den Wahlkampf der FDP-Spitzenkandidatin. "Burschikos und schlagfertig, bekannt und medienerfahren: Die FDP-Kandidatin Lencke Steiner hat viel mitgebracht, um einen Erfolg in der Bürgerschaftswahl möglich zu machen." Von allen Bremer Parteien habe die FDP-Kampagne mit Abstand am frischesten gewirkt.

In der "Süddeutschen Zeitung" erklärt Heribert Prantl, was der Erfolg der FDP in Bremen für die Bundespolitik bedeutet. "Die Zeit, in der die FDP vielen Wählern nur noch als peinliche Partei galt, ist vorbei. Das ist nicht viel, aber ein Beginn. Für koalitionsarithmetische Rechnereien - wozu könnte die FDP nach 2017 auf Bundesebene gut sein? - reicht er schon aus." Dass es diesen Anfang gebe, sei unter anderem dem agilen FDP-Chef Christian Lindner sowie der "butterweichen großen Koalition" zu verdanken. Die Auferstehung der FDP beflügele auch die Spekulationen darüber, wie die nächste Bundesregierung aussehen könnte, so Prantl. Denn das Merkel-Gabriel-Bündnis sei nach wie vor eine Koalition des Übergangs.

In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schreibt Michael Psotta über die Wiederbelebung der Freien Demokraten. "Ob die Bremer Wahl tatsächlich schon eine Richtungsanzeige war, wie FDP-Chef Christian Lindner in einer ersten Reaktion äußerte, werden die Wahlen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz erst im kommenden März zeigen", so Psotta. Dabei stünden die Chancen der FDP gar nicht schlecht. "In Berlin jedenfalls mehren sich die Stimmen, die nach einem liberalen Gegengewicht rufen. Das gilt vor allem für die Sozialpolitik mit Vorruhestandsregelung oder Mindestlohn."

Für Albert Funk, Stephan Haselberger und Matthias Meisner ist klar: Die größte Bedeutung der Bremen-Wahl für die Machtverhältnisse im Bund dürfte das Ergebnis der FDP haben. Ihre Analyse für den "Tagesspiegel": "Nach schwierigen anderthalb Jahren, nach der Abwahl aus dem Bundestag wollen Lindner und seine Freunde das Signal setzen: Die Freien Demokraten sind wieder da, ihr neuer Vorsitzender hat es geschafft. Nach der Wahl in Hamburg im Februar ist es der zweite Triumph für die neue Lindner-FDP, nachdem die drei Ost-Wahlen im vorigen Herbst noch zum Debakel geraten waren."

Und die "dpa" prognostiziert: "Lindner erwartet dank der starken Performance von Steiner und Suding jetzt einen entspannten Parteitag am nächsten Wochenende in Berlin, wo er sich zur Wiederwahl stellt. Dennoch gilt: Abheben verboten! Hamburg und Bremen waren Regionalwahlen. Der FDP-Weg bis zur erhofften Rückkehr in den Bundestag 2017 ist weit. Echter Gradmesser für Lindner & Co. wird die Wahl 2016 im liberalen Stammland Baden-Württemberg sein."

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