12.05.2015Einen Tag nach der schweren Wahlniederlage der rot-grünen Koalition in Bremen hat Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) die Reißleine gezogen - zur Überraschung aller. Der 65-Jährige übernimmt so die Verantwortung für das schlechteste Wahlergebnis der SPD nach über 70 Jahren Regentschaft. Die Freien Demokraten finden den Rücktritt konsequent. "Bremen hat einen politischen Neuanfang verdient", erklärte FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki gegenüber der NOZ. FDP-Spitzenkandidatin Lencke Steiner zollte Jens Böhrnsen "großen Respekt für diesen konsequenten Schritt."
Sie fasste zusammen: "Nicht zuletzt der inhaltsleere Wahlkampf der SPD, aber auch von Grünen und CDU, hat zu einer miserablen Wahlbeteiligung und letztendlich auch zum schlechtesten SPD-Wahlergebnis in Bremen geführt." Exemplarisch dafür stehe der ‚Katzenfreund‘ Böhrnsen, sagte sie mit Blick auf den Wahlkampf der SPD: Der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, der scheidende Bürgermeister Jens Böhrnsen, hatte es im Endspurt des Wahlkampfs besonders dringlich gefunden, sich als "Katzenfreund" zu bekennen. "Wer", fragte FDP-Chef Lindner am Montag nach der Wahl, "hat da eigentlich einen inhaltsfreien Spaßwahlkampf gemacht?"
Bremens Landesvorsitzender Hauke Hilz ist jetzt auf die Neuaufstellung der SPD gespannt: "Auf den Nachfolger warten große Aufgaben, denn die Bilanz nach zehn Jahren Böhrnsen ist in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Armut und Finanzen miserabel."
Wolfgang Kubicki meint: "Die Sozialdemokratie muss insgesamt entscheiden, ob sie auf Rot-Grün setzen will und auf das Versprechen vieler Wohltaten". Die SPD sollte prüfen, ob sie stattdessen auf einen "vernünftigen wirtschaftspolitischen Kurs der Eigenständigkeit" setze wie in Hamburg, "ohne auf kostspielige grüne Spielereien Rücksicht zu nehmen".
Kubicki warf Böhrnsen einen "einschläfernden Wahlkampf" vor. Die Menschen seien der präsidialen Amtsführung, die der Bürgermeister gepflegt habe, überdrüssig gewesen. Im Bund geht es für die Liberalen nach den Worten ihres Vizechefs zunächst darum, den Weg "ohne Hektik weiter zu gehen", der mit der Hamburg-Wahl begonnen habe und jetzt in Bremen fortgesetzt worden sei.
Bremen hat den Neuanfang verdient
Wolfgang Kubicki findet den Rücktritt Böhrnsens konsequentEinen Tag nach der schweren Wahlniederlage der rot-grünen Koalition in Bremen hat Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) die Reißleine gezogen - zur Überraschung aller. Der 65-Jährige übernimmt so die Verantwortung für das schlechteste Wahlergebnis der SPD nach über 70 Jahren Regentschaft. Die Freien Demokraten finden den Rücktritt konsequent. "Bremen hat einen politischen Neuanfang verdient", erklärte FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki gegenüber der NOZ. FDP-Spitzenkandidatin Lencke Steiner zollte Jens Böhrnsen "großen Respekt für diesen konsequenten Schritt."
Sie fasste zusammen: "Nicht zuletzt der inhaltsleere Wahlkampf der SPD, aber auch von Grünen und CDU, hat zu einer miserablen Wahlbeteiligung und letztendlich auch zum schlechtesten SPD-Wahlergebnis in Bremen geführt." Exemplarisch dafür stehe der ‚Katzenfreund‘ Böhrnsen, sagte sie mit Blick auf den Wahlkampf der SPD: Der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, der scheidende Bürgermeister Jens Böhrnsen, hatte es im Endspurt des Wahlkampfs besonders dringlich gefunden, sich als "Katzenfreund" zu bekennen. "Wer", fragte FDP-Chef Lindner am Montag nach der Wahl, "hat da eigentlich einen inhaltsfreien Spaßwahlkampf gemacht?"
Bremens Landesvorsitzender Hauke Hilz ist jetzt auf die Neuaufstellung der SPD gespannt: "Auf den Nachfolger warten große Aufgaben, denn die Bilanz nach zehn Jahren Böhrnsen ist in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Armut und Finanzen miserabel."
Weg ohne Hektik weiter gehen
Wolfgang Kubicki meint: "Die Sozialdemokratie muss insgesamt entscheiden, ob sie auf Rot-Grün setzen will und auf das Versprechen vieler Wohltaten". Die SPD sollte prüfen, ob sie stattdessen auf einen "vernünftigen wirtschaftspolitischen Kurs der Eigenständigkeit" setze wie in Hamburg, "ohne auf kostspielige grüne Spielereien Rücksicht zu nehmen".
Kubicki warf Böhrnsen einen "einschläfernden Wahlkampf" vor. Die Menschen seien der präsidialen Amtsführung, die der Bürgermeister gepflegt habe, überdrüssig gewesen. Im Bund geht es für die Liberalen nach den Worten ihres Vizechefs zunächst darum, den Weg "ohne Hektik weiter zu gehen", der mit der Hamburg-Wahl begonnen habe und jetzt in Bremen fortgesetzt worden sei.