StiftungVeranstaltung

Bildung ist ein Pass für die Zukunft

Wolfgang GerhardtWolfgang Gerhardt
16.09.2015

Die Bildungsrepublik Deutschland war Thema einer Diskussionsrunde der Stiftung für die Freiheit im Kurhaus in Wiesbaden. Wolfgang Gerhardt, der Vorstandvorsitzende der Stiftung für die Freiheit, betonte, dass Bildung der Pass für die Zukunft sei. Klaus Hurrelmann, der an der Hertie School of Governance lehrt, prangerte die institutionalisierte Ungleichheit im deutschen Bildungssystem an. Die Autorin Petra Gerster plädierte für mehr Neugier in der Bildung.

Hurrelmann kritisierte in seinem Impulsreferat, dass das deutsche Bildungssystem traditionell auf die "Karte Elternhaus" setze. Die Vorteile des Vorschulsektors würden erst allmählich erkannt. Zugleich verwies er auf die Fallstricke des föderalen Systems: "Es ist heute leichter, nach Großbritannien auszuwandern als von Sachsen nach Niedersachsen".

Auf der Grundlage des Spaemannschen Bildungsbegriffs ("Der gebildete Mensch") erläuterte Gerster dem Publikum ihre Vorstellung von Bildung: "Wer Goethe liest und Beethoven hört, der sucht den Genuss. Einen Genuss, der erarbeitet werden muss." Die Journalistin betonte, dass der erste Ort für Bildung nun einmal die Familie sei. Dort entscheide sich, ob die angeborene Neugier weiter entwickelt werde oder verloren gehe.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von der Journalistin Anke Hlauschka, wurde das Thema unter intensiver Beteiligung der Besucher vertieft und erweitert. Dabei wurden unter anderem die Themen Kindergartenpflicht, Betreuungsgeld, der Beamtenstatus der Lehrer, das Lernen mit Kindern unterschiedlicher Nationen in einer Klasse sowie die Herausforderungen durch die aktuelle Flüchtlingswelle erörtert.

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