FDPFoyer Liberal

Benz und Bosch 2.0 gesucht

Hans-Ulrich Rülke und Christian Lindner sprechen mit FirmengründernHans-Ulrich Rülke und Christian Lindner sprechen mit Firmengründern
24.07.2015

Bei der jüngsten Auflage der FDP-Veranstaltungsserie "Foyer Liberal" diskutierten Baden-Württembergs FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke und der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner mit Firmengründern über die Situation von Startup-Unternehmen. Vor über 250 Besuchern machte sich Lindner, der Anfang des Jahres mit einer flammenden Rede zum Thema den medialen Fokus auf die Gründerszene lenkte, für einen neuen Gründergeist in Deutschland stark.

"Im Status quo können wir uns nicht einrichten. Die Politik sollte den Rahmen für eine lebendige Gründerkultur schaffen, die Menschen ermutigt, mit eigenen Ideen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen", forderte Lindner. Dazu gehöre der Abbau von Bürokratie, etwa durch ein bürokratiefreies Jahr für Unternehmensgründer.

Der FDP-Chef erinnerte an die "legendären Gründerväter Bosch und Benz", die tausende Arbeitsplätze geschaffen haben. Im internationalen Vergleich stehe Baden-Württemberg heutzutage allerdings hinter den USA, Niederlanden oder Israel. Lindner appellierte deshalb auch an die Schulen, den Unterricht zukunftsgewandter zu gestalten, statt die Schüler Zeitungsartikel ausschneiden zu lassen.

Scheitern soll kein Schandfleck sein

Rülke verwies in der Diskussion darauf, dass das bis zum Frühjahr 2011 von der FDP geführte Wirtschaftsministerium ein breites Spektrum von Förderangeboten aufgebaut hatte, so zum Beispiel die "Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge". Er führte aus, dass Baden-Württemberg zwar noch immer bei den Firmen-Neugründungen in Deutschland auf dem ersten Platz liege, sich aber die Gründer-Dynamik im Grunde halbiert habe. Als Ursache benannte der FDP-Fraktionsvorsitzende unter anderem eine gewisse deutsche Angst vorm Scheitern, die es so in den USA nicht gebe, wie er bei einem Besuch in Silicon Valley festgestellt habe. Dort sei "Scheitern kein Schandfleck – wenn’s schief geht, startet man eben einen neuen Versuch", berichtete Rülke.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende kritisierte in diesem Zusammenhang Grün-Rot in Baden-Württemberg und Schwarz-Rot in Berlin, die beispielsweise durch ein Bildungszeitgesetz oder das Mindestlohngesetz das Bürokratie-Gestrüpp nur noch undurchdringlicher machten. Rülke versprach: "Wir Freie Demokraten werden im Falle eines Regierungswechsels diese Politik beenden. Neben dem massiven und haushaltsneutralen Ausbau der Breitbandinfrastruktur im ländlichen Raum in Höhe von einer Milliarde Euro wird die FDP an den Schulen für eine konsequente Berufsorientierung sorgen." Die FDP wolle zudem die vorhandenen Strukturen des Technologietransfers ausbauen und auch zur Förderung von Start-Ups und der Gründung neuer Unternehmen nutzen, erläuterte er.

Foyer Liberal mit Christian Lindner - Wo bleibt der junge Gründergeist?

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