FDPIntegration

Beispiel Kanadas beim Zuwanderungsrecht folgen

Jörg-Uwe Hahn
12.03.2015

Der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) hat sich für Reformen beim Zuwanderungsrecht stark gemacht. In seiner Rede bei einer Podiumsdiskussion der Schader-Stiftung zum Thema "Willkommenskultur als Strategie zur Gewinnung von Fachkräften – sind wir bereit für mehr Zuwanderung?" befürwortete Hahn ein Punktesystem nach kanadischem Vorbild.

Gesteuerte Zuwanderung könne die großen Herausforderungen des Fachkräftemangels bekämpfen, der die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bedrohe, so Hahn. "Unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten wir aber nur mit einem Zuwanderungsrecht, das selbst auch wettbewerbsfähig ist, denn der weltweite Wettlauf um die besten Köpfe hat längst begonnen. Zuschauen an der Seitenlinie ist keine Option", stellte der Liberale klar. Ein künftiges Punktemodell sollte unter anderem Bildungsabschluss, Berufsqualifikation, Berufserfahrung und Sprachkenntnisse eines Kandidaten bewerten und sich am Bedarf auf dem Arbeitsmarkt orientieren.

Chancengleichheit durch frühe Bildung stärken

Außerdem bekräftigte der Integrationsminister seine Forderung nach der Einführung verpflichtender Vorschulangebote und einer Sprachstandsfeststellung mit vier Jahren. Diese Maßnahmen zählten zum "Elementarbaukasten der Integration", erklärte Hahn. "Es geht um Chancengleichheit. Alle Kinder sollen bestmöglich an ihrem ersten Schultag über gleiche Startvoraussetzungen verfügen." Es dürfe nicht passieren, dass Kinder bereits deshalb zurückfallen, weil sie aus rein sprachlichen Gründen dem Unterricht nicht folgen können. Die Devise der Liberalen laute deswegen: "Kinder sind unsere Zukunft – kein Kind bleibt zurück!"

WIR schaffen das

Hahn hob das neue Programm "WIR – Wegweisende Integrationsansätze Realisieren" als wichtiges Instrument für die Integrationspotenziale ländlicher Regionen hervor. Das Programm zielt darauf, eine Willkommens- und Anerkennungskultur zu schaffen und auszubauen sowie Behörden, Institutionen, Vereine, Verbände und Organisationen interkulturell zu öffnen.

"Das Land kann fachliche und finanzielle Impulse geben, die Integrationsarbeit kann aber nur vor Ort gelingen und die Menschen dort erreichen, wo sie leben und arbeiten", unterstrich der Minister. "In den vergangenen Jahren haben wir mit dem Landesprogramm 'Modellregionen Integration' wertvolle Erfahrungen kommunaler Integrationsarbeit gesammelt. Diese Erfahrungen nutzen wir, um an den Erfolgen anzusetzen und nun hessenweit kommunale Integrationspolitik weiter an der Spitze zu halten."

Mehr zum Thema

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button