FDPPrävention Bahr will Deutschland masernfrei machen
Patient bespricht Diagnose mit Ärztin18.06.2013Mit Überzeugungsarbeit will Gesundheitsminister Daniel Bahr Impfraten gegen Kinderkrankheiten verbessern.
Im Interview mit der „Rheinischen Post“ spricht sich der Gesundheitsminister dafür aus, das Bewusstsein für notwendige Impfungen bei den Eltern zu schärfen. Kinderkrankheiten, wie Masern, können Hirnhautentzündungen und viele Folgeschäden verursachen. Da Kinder darauf angewiesen seien, dass ihre Eltern kluge Entscheidungen für sie treffen, müsse die Bundesregierung die Aufklärungsarbeit in dem Bereich noch weiter verstärken. „Wir könnten in Deutschland die Kinderkrankheit Masern eben viel effektiver zurückdrängen, wenn deutlich mehr Kinder geimpft würden. Skandinavien und die USA sind masernfrei, wir nicht. Das liegt an einer zu geringen Durchimpfungsrate“, so der FDP-Politiker.
Folgeschäden bei Erkrankung werden unterschätzt
Daniel Bahr
Einige Eltern lehnen aus Verunsicherung Impfungen für ihre Kinder ab, weil sie die Nebenwirkungen fürchten. Dabei kommt es nur in äußerst seltenen Fällen zu Gesundheitsstörungen durch Impfungen. „Diese sind aber immer weitaus seltener als die Komplikationen, die bei der Erkrankung auftreten können“, argumentiert Bahr. Die wissenschaftliche Forschung sei inzwischen so weit, dass alle Experten die Impfung gegen Masern und andere Krankheiten empfehlen.
Eltern überzeugen, nicht gesetzlich verpflichten
Als Liberaler lehnt es Bahr ab, den Eltern einen Pflichtenauftrag für Impfungen zu erteilen. „Ich bin ein großer Freund davon, dass der Erziehungsauftrag bei den Eltern bleibt. Ich will keinen Zwang zum Impfen, sondern überzeugen“, stellte er im Interview klar.
Im Rahmen des Präventionsgesetzes werde also verstärkt Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Dies könne auch durch mehr Ärzte an Schulen erreicht werden. „Mit Zahnärzten in Schulen haben wir große Erfolge gehabt und die Zahngesundheit der Kinder deutlich verbessert“, so der Minister. Er sei generell dafür, mehr Vorsorge in die Schulen zu tragen. „Das heißt ja nicht, dass Eltern ihre Kinder nicht auch weiter zu den Ärzten bringen, denen sie vertrauen“, stellt Bahr klar.
Bahr schlägt ständige Präventionskonferenz vor
Mit dem Präventionsgesetz hat die Bundesregierung den deutschen Volkskrankheiten den Kampf angesagt. Da sich viele Erkrankungen durch Vorsorgeuntersuchungen und Präventivmaßnahmen, wie gesundere Ernährung oder mehr Bewegung, verhindern lassen oder zumindest früh genug behandelt werden können, zielt das Gesetz vor allem auf Aufklärungskampagnen. Zur besseren Vermittelbarkeit werden entscheidende Akteure, wie Ärzte und Krankenkassen, zur Unterstützung der Info-Offensive verpflichtet.
Um die Erfolge messbar zu machen, schlägt Bahr in der „Rheinischen Post“ eine ständige Präventionskonferenz beim Bundesgesundheitsministerium vor. „Wir werden konkrete Ziele vereinbaren, an denen sich die Partner im Gesundheitswesen nach einem Jahr messen lassen sollen. Entscheidend ist, klare Ziele zu verfolgen: eine Reduzierung der Diabetes-Neuerkrankungen, eine Reduktion der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“
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Daniel Bahr
Einige Eltern lehnen aus Verunsicherung Impfungen für ihre Kinder ab, weil sie die Nebenwirkungen fürchten. Dabei kommt es nur in äußerst seltenen Fällen zu Gesundheitsstörungen durch Impfungen. „Diese sind aber immer weitaus seltener als die Komplikationen, die bei der Erkrankung auftreten können“, argumentiert Bahr. Die wissenschaftliche Forschung sei inzwischen so weit, dass alle Experten die Impfung gegen Masern und andere Krankheiten empfehlen.
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Als Liberaler lehnt es Bahr ab, den Eltern einen Pflichtenauftrag für Impfungen zu erteilen. „Ich bin ein großer Freund davon, dass der Erziehungsauftrag bei den Eltern bleibt. Ich will keinen Zwang zum Impfen, sondern überzeugen“, stellte er im Interview klar.
Im Rahmen des Präventionsgesetzes werde also verstärkt Überzeugungsarbeit zu leisten sein. Dies könne auch durch mehr Ärzte an Schulen erreicht werden. „Mit Zahnärzten in Schulen haben wir große Erfolge gehabt und die Zahngesundheit der Kinder deutlich verbessert“, so der Minister. Er sei generell dafür, mehr Vorsorge in die Schulen zu tragen. „Das heißt ja nicht, dass Eltern ihre Kinder nicht auch weiter zu den Ärzten bringen, denen sie vertrauen“, stellt Bahr klar.
Bahr schlägt ständige Präventionskonferenz vor
Mit dem Präventionsgesetz hat die Bundesregierung den deutschen Volkskrankheiten den Kampf angesagt. Da sich viele Erkrankungen durch Vorsorgeuntersuchungen und Präventivmaßnahmen, wie gesundere Ernährung oder mehr Bewegung, verhindern lassen oder zumindest früh genug behandelt werden können, zielt das Gesetz vor allem auf Aufklärungskampagnen. Zur besseren Vermittelbarkeit werden entscheidende Akteure, wie Ärzte und Krankenkassen, zur Unterstützung der Info-Offensive verpflichtet.
Um die Erfolge messbar zu machen, schlägt Bahr in der „Rheinischen Post“ eine ständige Präventionskonferenz beim Bundesgesundheitsministerium vor. „Wir werden konkrete Ziele vereinbaren, an denen sich die Partner im Gesundheitswesen nach einem Jahr messen lassen sollen. Entscheidend ist, klare Ziele zu verfolgen: eine Reduzierung der Diabetes-Neuerkrankungen, eine Reduktion der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“
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